Für eine derartige Untersuchung muss das Gewebe nach der Entnahme
unfixiert und auf dem schnellsten Wege in die Pathologie gebracht
werden.
Hier erfolgt nach einer makroskopischen Begutachtung
durch einen erfahrenen Pathologen eine Gewebestabilisierung durch Anfrieren bei etwa -20 °C. Mittels eines sogenannten Kryostaten werden
von dieser Gefrierprobe drei bis zehn Mikrometer dünne Schnitte
angefertigt. Die Schnitte werden auf einen Glasobjektträger aufgezogen
und mittels beschleunigter Standardfärbung für die unmittelbare
mikroskopische Beurteilung gefärbt. Den Befund übermittelt der Pathologe
direkt telefonisch an den im Operationssaal wartenden Operateur.
Die
Zeit für die histologische Aufarbeitung und Begutachtung einer
einzelnen Probe beträgt etwa 20 bis 30 Minuten ab Eintreffen des
Materials in der Pathologie.
Bitte beachten Sie:
An
durch Gefrierschnitt gewonnenen Präparaten lassen sich meist keine
detaillierten Informationen über spezifische Eigenschaften eines Tumors
oder die Zusammensetzung eines Entzündungsinfiltrates gewinnen. Das
Gewebe leidet durch das schnelle Einfrieren, sodass die Qualität von
Gefrierschnitten meist nicht diejenige von Paraffinschnitten erreicht
und hohe Anforderungen an den Pathologen stellt.
Selbst bei
einer nachträglichen Fixierung des Gewebes mithilfe von Formalin ist
dieses nur noch eingeschränkt für mikroskopische Untersuchungen
verwertbar.
Aus diesem Grund sollte die Indikation zur Anforderung
einer Schnellschnittuntersuchung nur bei einer intraoperativen
Konsequenz und nur für eine angemessene Probengröße gestellt werden.
Eine
derartige Untersuchung an sehr kleinen Biopsien verbraucht oftmals das
wenige Material vollständig, sodass es für nötige weiterführende
Diagnostik, beispielsweise als Paraffinschnitt mit einer besseren
Morphologie oder für immunhistologische Parameter, nicht mehr zur
Verfügung steht.